Zwei Dinge, die man nicht mit Essen machen sollte

herbicide-587589_960_720Erstens: Wir sollen es nicht zulassen, dass unsere Lebensmittel mit Glyphosat vergiftet werden. 

Das Pflanzenvernichtungsmittel ist unter anderem Wirkstoff in einem von Monsanto unter dem Namen „Roundup“ verkauften Mittel. Praktischerweise vertreibt Monsanto dazu auch noch gleich gegen das eigene Gift resistente, gentechnisch veränderte Pflanzen. (Super! Ein Problem schaffen und dann die Lösung dazu verkaufen). In Europa kommen die Pflanzen nicht zum Einsatz, auf anderen Kontinenten wird die Kombination gerne genommen. Hier in Europa nutzt man aber das Herbizid im Rahmen der konventionellen Landwirtschaft zur Vorbereitung des Ackers und bis 2014 wurde es noch kurz vor der Ernte genutzt, zur Abreifebeschleunigung und Unkrautvernichtung. In einer globaliserten Welt hilft uns das nicht viel. Das Glyphosat kommt trotzdem zu uns, schließlich wird Getreide auf dem Weltmarkt gehandelt und wir füttern auch gerne unsere Tiere mit belastetem, gentechnisch verändertem Soja. Neben seiner Toxizität ist Glyphosat schon lange im Verdacht auch krebserregend zu sein, es wurde letztes Jahr von der Krebsforschungsagentur der WHO in die zweitgefährlichste Kategorie „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.

Man sollte meinen, ein guter Grund, auf EU-Äckern Glyphosat nicht mehr zuzulassen. Doch genau darüber wird jetzt entschieden, denn es gibt auch ein Gegengutachten, das besagt, dass eine Konzentration von bis zu 0,5 Milligramm pro kg Körpergewicht unbedenklich seien. Doch selbst wenn das so ist: Wenn dieses Gift überall benutzt wird und auf alle möglichen Wege in unsere Lebensmittelkette gelangt, wie kann der Mensch dann noch monitoren, wie viel sich davon in seinem Körper konzentriert? Und welchen Einfluss hat die Chemielobby auf solche Gutachten? Nun ja, man schaue sich mal an wer da so mitmischt bei der Risikobewertung. Und man überlege sich, welche von den Instituten vielleicht von der Industrie für ihre Forschung „unterstützt“ werden.

Ich sag mal so. Am wohlsten würde ich mich fühlen, wenn mein Körper mit 0,0 mg pro kg Körpergewicht Gift und wahrscheinlich krebserregenden Stoffen belastet würde. Daher mach ich bei dieser Aktion von foodwatch mit und rufe Euch auf, das auch zu tun.

Und wer die Arte Doku „chronisch vergiftet“ noch nicht kennt:

Und hier noch etwas aktueller, aus der ARD Mediathek: Gift im Acker – Glyphosat, die unterschätzte Gefahr?

Zweitens: Wir sollten unsere Lebensmittel nicht verschwenden.

Dazu gehören für mich zwei Dinge. Wir dürfen nicht im Überfluss produzieren. Das gilt für Lebensmittel allgemein (man betrachte wieviel Mio. Tonnen Essen im Müll landen, dazu komme ich unten noch), aber besonders für Agrarprodukte wie Milch. Anstatt hier Weltmarktführerschaft anzustreben und Milchpulver in alle Welt zu exportieren, wo das billige Pulver heimische Landwirte zu Landflucht und Migration zwingt, sollten wir bedarfsgerecht Milch produzieren, was auch hier den Tieren und dem Klima zugute käme. Und auch hier zwingt das Milchpreis-Dumping unsere heimischen (kleinen) Landwirte und Höfe zum Aufgeben. Noch weiter gedacht lohnt es sich grundsätzlich, Bauernhöfe zu retten, damit es hier bei uns auch zukünftig noch ein paar Ackerflächen gibt und ein paar Menschen, die wissen, wie man damit Lebensmittel herstellt. Denn schon jetzt könnte Deutschland aus eigener Kraft seine Menschen nicht ausreichend und ausgewogen ernähren; wir sind abhängig von Importen. Also: Kühe und Bauern nicht verpulvern!

Und wir sollten unser Essen nicht wegschmeissen. Weder wir in unseren Privathaushalten, noch die Supermärkte sollten das tun dürfen. Das ist Ressourcenverschwendung und schadet der Umwelt. Wenn man die Millionen Tonnen weggeschmissener Lebensmittel umgerechnet, bedeutet das, dass jährlich auch Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche „umsonst“ bewirtschaftet werden. Hinzukommen unnötig freigesetzte Treibhausgasemissionen in Höhe von mehreren Millionen Tonnen. Angesichts knapper werdender fruchtbarer Ackerflächen und einer prognostizierten Weltbevölkerung von knapp 10 Milliarden Menschen in 2050 können wir uns eine solche Verschwendung nicht leisten. Durch ein bewussteres und weniger fahrlässiges Konsumverhalten könnte man hier gegenwirken, ohne dass es jemandem weh tut! Hier gibt es von WWF einen schönen Blog zum Thema.

Achso, naja, und drittens sollte man sich auch keine Erbsen in die Nase stecken……

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