Einsicht

imageBesonders in dem Kampf um die Umwelt fühlt man sich wie ein Tröpfchen auf dem heißen Stein. Man sieht hohe Müllberge, liest erschreckend hohe Zahlen und Diagramme, hört von schlimmen Konsequenzen. Müssen da nicht auch ganz große Taten her? Die Gewaltigkeit der Probleme scheint in keinem Verhältnis zu dem zu stehen, was man als bemühtes Individuum so zustande bringt. Und dafür, dass die eigenen Taten so klein sind, sind Energie und Zeit, die man aufwendet (um Müll zu vermeiden, weniger Auto zu fahren, Dinge selbst zu machen anstatt zu kaufen etc.) sehr groß. Unfair. Allerdings ist genau das auch eine gefährliche Denke, weil sie einem die Energie raubt, gute Dinge zu tun. Und es kann doch nie falsch sein, gute Dinge zu tun, oder? Das Problem ist vielleicht eher, dass sich die gut gemeinte Taten nur so klein anfühlen, weil man alleine da steht. Was wäre, wenn meine Überzeugungen und Handlungen Teil einer weit verbreiteten Religion wären?

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Relaunch, Resolution und Megabaustelle der Miss Sunscreen

Ich verfolge ja viele Diskussionen, die mit dem Klimawandel zu tun haben, und merke immer wieder, dass das ein Feld ist, das alle menschlichen Lebens- und intellektuellen Fachbereiche berührt. Die Problematik, die der Klimawandel und seine Folgen für die Menschen bringt, ist vielschichtig und komplex. Das Internet ist eine unendliche Quelle von Informationen, deren Fülle man einfach nicht aufnehmen und für sich filtern kann. Mit  dem Versuch, genau dies zu tun, um mir selbst Fragen zu beantworten und Lösungen zu finden, habe ich sehr viel Zeit verbracht. Gebracht hat es mir definitiv einen guten Überblick über viele Themen und mein Bewusstsein hat sich seitdem sehr verändert. Aber es macht mich auch unglücklich, in all diese Fakten zu wühlen. Vorgestern war es dann soweit, dass ich zu Hause, anstatt mit meinen Kindern zu kommunizieren, die ganze Zeit überlegt habe, ob wohl ein Klimaphänomen uns zuerst zum Verhängnis wird, oder ein politisch / soziologisch / ökonomisches Problem (z.B Zwangsenteignung um Schulden-und Staatskrisen abzuwenden, wie der IWF es bereits vorgeschlagen hat). Und das geht so nicht weiter. Daher habe ich beschlossen, dass Miss Sunscreen einen Relaunch braucht und sich zukünftig anders Gedanken machen muss.


Die Resolution der Miss Sunscreen:

1. Ich werde meine Zeit nicht mehr damit verwenden, zu verbreiten, wie schlecht und bedroht die Welt ist. Das kann jeder selbst nachlesen. Stattdessen werde ich mir Gedanken darüber machen, wie ich der Welt begegne.

2. Ich akzeptiere die Zukunft mit all ihren Unsicherheiten und Bedrohungen. Aber anstatt Angst zu haben werde ich versuchen, mit diesen Unsicherheiten umzugehen.

3. Ich bin fest entschlossen, mir selbst und meinen Kindern Fähigkeiten und Werte zu vermitteln, die Ihnen in der Zukunft von Nutzen sein können.


So. Wie bereite ich mich vor auf das Unbekannte? Geht nicht. Aber es gibt ein paar Annahmen, an die ich glaube, und in diesen Rubriken sollten sich zukünftig meine Recherchen und Bemühungen bewegen.

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Die Hoffnung liegt auf dem Feld

imageDarüber, was alles falsch läuft in unserer Gesellschaft habe ich mich  ja in meinem letzten Beitrag in düsteren Farben ausgetobt. Aber ich finde es lässt sich besonders gut am Beispiel der Landwirtschaft illustrieren. Gleichzeitig liegt genau hier, in der Landwirtschaft, vielleicht auch die größte Hoffnung für uns. Der Wahn des Menschen, immer mehr Wachstum zu erzeugen, hat gerade in der Landwirtschaft unglaubliche und absurde Auswüchse erreicht. Doch es gibt Menschen, die sich dagegen wehren und einen besseren Weg finden, und zwar mit der Natur (statt gegen sie).  Teil einer Solawi zu sein, ist für mich die Chance, auf einem solchen Weg mitzugehen.

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Work in progress (6)

background-683310_640Familie Sunscreen kämpft weiterhin gegen die Verzweiflung und Machtlosigkeit an und übt sich in einem nachhaltigeren Lebensstil. Aber es ist ja auch leider immer so: The good comes with the bad.

Ich hatte mich ja in Sachen Autofasten lange geziert, mich jetzt aber doch dazu entschlossen,  öfters mal mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, auch wenn es bedeutet, viel Zeit zu verlieren. An ca. 3 Tagen in einer normalen Woche sollte das möglich sein, ohne Arbeitszeiten zu reduzieren oder die Betreuung der Kinder aufstocken zu müssen. Grundlage für dieses kühne Vorhaben ist allerdings ein Fahrrad hat, das fährt. Also ging mein Rad zur Inspektion in den Fahrradladen unseres Vertrauens. Wenig später kam der Anruf, der uns mitteilte, dass mein Fahrrad keine 10 Euro mehr wert sei und man müsse mindestens 80 Euro reinstecken, um es fahrtüchtig zu machen. OK, das klang nicht sinnvoll, also musste ein neuer Drahtesel her. Zunächst habe ich mir die gebrauchten Fahrräder angeguckt, aber leider gab es in meiner Rahmengröße kein einziges Modell. So kam es also zur Neu-Investition – ein dickes Minus für Konsumverhalten, ein dickes Plus für Umwelt und Gesundheit.

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So sieht also Rosenkohl aus…..

imageAlso klar hatte ich schon oft Rosenkohl gekauft, aber im Laden so dargeboten, wie in unserem Solawi-Depot, hatte ich ihn noch nicht bekommen.  (Siehe das vorderste Grüne im Bild ;-)). Überhaupt war ich von unserer ersten Wochenausbeute positiv überrascht, weil es doch wirklich reichlich war. Neben dem Rosenkohl gab es noch  Grünkohl, schwarzen Rettich, Wirsing, Kartoffeln, Rauke, Lauch, Möhren und Dekoration: Weidenkätzchen. Was macht man bloß mit dem ganzen saisonalen Krempel? Das will ich Euch verraten:

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work in progress (5)

imageFamilie Sunscreen macht weiterhin kleine Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeit. 🙂
Meine neue Leidenschaft sind Second-Hand Klamotten. Ich fand die schon früher toll, aber irgendwie habe ich für mich selbst selten was Gutes gefunden in den umliegenden Shops. Jetzt habe ich aber endlich mal den Kleiderkreisel ausprobiert und bin begeistert. Das ganze gibt es auch für Kinderklamotten in Form des Mamikreisel oder auch wunderbare Shops wie diesen hier. Die Auswahl ist riesig und die Qualität in den meisten Fällen noch einwandfrei. Natürlich hinterlässt diese Online-Bestellerei mit Auslieferung auch einen ökologischen Fußabdruck. Aber ich habe beschlossen, dies in Kauf zu nehmen, weil ich es noch wichtiger und sinnvoller finde, dass wir unser Konsumverhalten ändern und lernen, Dinge wertzuschätzen, anstatt alles voreilig wegzuschmeißen und ständig neue Sachen zu kaufen. Abgesehen vom Ausstieg aus der Wegwerfgesellschaft gibt es ja auch noch den sozialen Aspekt, der bei der Textilbranche zum Tragen kommt: Die Arbeitsbedingungen, unter denen in manchen Ländern Kleidung hergestellt wird, die wie kaufen, sind völlig menschenunwürdig. Auch hier hilft nur eins: Den Kram nicht kaufen. Man sollte sich beim Neukauf von Klamotten mit dem Thema Zertifizierungen und Fair-Trade Mode auseinandersetzen – aber simpler ist es, einfach Second-Hand zu kaufen. Zum Thema Klamotte gibt es auch noch ein großes Lerngebiet für mich: Klamotten-Upcycling! Es ist unglaublich, was geschickte NäherInnen so alles aus einer alten Jeans zaubern können. Mir fehlt bislang alles, was es dazu braucht, aber mental bin ich vorbereitet 🙂 Ich weiß schon, bei wem ich Nähkurs machen werde und auch welche Nähmaschine es für den Anfang sein soll. Diese muss aber erstanden werden, sonst kann ich nicht loslegen (Ich winke und hüpfe und wedele mit dem Zaunpfahl, Mr. Sunscreen!)  Weiterlesen

Liebeserklärung

hand-341459_640Dies ist eine Liebeserklärung an meine Kinder. Warum und wie passt das hier rein? Weil ich den Blog für sie und wegen ihnen schreibe und weil es mir in diesem Blog eigentlich um eine lebenswerte Zukunft für sie geht.

Ich liebe meine Kinder natürlich, weil ich als Mutter nicht anders kann. Aber ich liebe auch das, was sie aus mir gemacht haben. Und dafür bin ich ihnen ewig dankbar. Ich behaupte mal, dass ich auch früher keine egozentrische, oberflächliche, selbstverliebte, faule Shoppingsüchtige war. Aber die Kinder haben mich so einiges gelehrt.

Schon in der Schwangerschaft lernt man, dass der Körper einem nicht mehr alleine gehört. Man nimmt nichts zu sich, was dem Kind schaden könnte, fühlt ein Wesen in seinem eigenen Körper wachsen und nimmt automatisch darauf Rücksicht. Die Schwangerschaft ist ein großer Eingriff, denn man merkt: Mein Leben gehört mir nicht mehr allein. Was mir die Schwangerschaft aber noch gegeben hat, war eine Aussöhnung mit meinem Körper. Was paradox ist, denn die vermeintlich verfluchten Körperteile, die sich damals schon nicht in der richtigen Form, Beschaffenheit und Größe befunden haben, haben sich natürlich keineswegs verschönert durch zwei Schwangerschaften. Aber ich habe mit wachsender Faszination gesehen, zu welchen Wahnsinnsleistungen mein Körper imstande ist. Nicht nur, dass er das Wunder des Lebens irgendwie hervorbringt. Er dehnt sich auch zu Orka-ähnlichem Ausmaß aus und wieder zusammen. Er produziert Milch, von dem man monatelang ein Wesen ernähren kann. Da kann ich nur sagen: Respekt. Das hast Du wirklich gut gemacht. Du hast es nicht verdient, dass ich Dich wegen einem großen Poppes hasse oder Dich wegen einer Delle hier und da verurteile. Job well done!

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Kinder – die natürlichen Upcycler

imageVon Kindern kann man echt noch was lernen. Sie sind natürliche Sammler, all die Dinge, die sie finden, sind Schätze. Es ist ja auch Teil   unserer Evolutionsgeschichte. Der Urmensch hat schon gejagt und gesammelt um zu überleben und ich nehme an dass der Erfolg dabei auch so einige Glückshormone ausschüttet, damals wie heute. 

Meine Kinder sammeln alles was ihnen unter die Finger kommt: Tha Force vorzugsweise Stöcke und Steine, Miss Pokerface trennt sich grundsätzlich nur ungern von Sachen, weil sie aus jeder Schnur, Klopapierrolle (siehe oben unsere Klopapiereulen) oder Geschenkband nach eigener Aussage „noch was basteln will“. Auch wenn ich manchmal befürchte, dass sie ein Messie wird, finde ich diese Veranlagung dennoch großartig und sie entspricht auch genau der Philosophie des Upcycling. Hier ein paar unserer letzten Projekte: Weiterlesen

Do worry, be happy!

happyPuh, manchmal lastet es mir schon schwer auf dem Gemüt, mich ständig mit der Thematik dieses Blogs auseinanderzusetzen. In den letzten zwei Tagen waren Mrs. Sunscreen und Mr. Sunscreen Senior (auch genannt: meine Eltern) zu Besuch. Als die kleinen Racker dann endlich im Bett waren, saßen wir zusammen, und statt locker-luftiger Konversation zu führen, wurden dunkle Zukunftsvisionen gesponnen, die darin resultierten, dass man sich resigniert darüber einig wurde, dass man die Menschheit wahrscheinlich nicht retten kann.  Ich nehme zukünftig übrigens auch davon Abstand, von der Rettung unserer Erde zu sprechen, denn die wird es wahrscheinlich ganz gut ohne uns überstehen.

Im Alltag verheddere ich mich in den Gedanken darüber, was ich wegschmeiße, was nochmal benutzt werden kann, was ich wie beschaffe und wie die Ökobilanz meiner Beschaffungen ist. Fragen über Fragen bestimmen mein Leben, wie: Ist die Verpackung der Bio-Fair-Trade-Schokolade biologisch abbaubar? Ist es wichtiger, regional als saisonal zu essen und wenn ja, wie koche ich dann kinderfreundlich? Meine Gedanken zischen kreuz und quer um alle Ecken, um der Komplexität des Themas gerecht zu werden. Während sich mein Kopf-Karussell bei 200 km/h dreht, wird der Wunsch nach einem entschleunigten, langsamen Leben sehr groß. Mein tatsächliches Leben ist alles anders als langsam, aber kann mir ein Spagat gelingen? Kann ich mich einem düsteren Thema widmen, weil es wichtig ist, vor allem für meine Kinder, ohne die Freude zu verlieren? Oder anders: Ich bin nun mal auf der Welt, also kann ich die Zeit, die ich habe, glücklich verbringen, ohne ignorant zu sein?

Was macht die Menschen glücklich – was macht mich glücklich? Weiterlesen

work in progress (4)

Selbstgemachte Bodylotion

1. Thema Hygieneprodukte

In den letzten Wochen habe ich weiter fleißig an selbstgemachten Hygieneprodukten rumgebastelt. Mir ist es deswegen so wichtig, Produkte des täglichen Gebrauchs  selbst zu machen, weil es für uns eine riesige Plastikmüllvermiedung bedeutet. Mit zwei Ergebnissen bin ich sehr zufrieden und habe sie jeden Tag in Gebrauch. Ich will die Herstellung mal kurz beschreiben, weil es wirklich einfach nachzumachen ist. Wie beim Kochen auch, mache ich hier auch alles nach Gefühl. Daher sind die Mengenangaben geschätzt. Ich denke aber, um das perfekte Ergebnis für einen selbst zu bekommen,  muss man sowieso ein wenig herumexperimentieren, weil jeder unterschiedliche Haut und Haare hat.

Shampoo: Eine leere Shampooflasche nehmen und mit Wasser füllen. Diese Wassermenge in einem Topf aufkochen.  Kernseife oder Haarseife mit einer Küchenreibe verreiben und 5-6 EL davon im heißen Wasser auflösen. Dann 2 EL Aloe Vera Gel hinzufügen und 5 Tropfen ätherisches Öl (z.B. Lavendel oder Zitrone). Das ganze gut mit dem Pürierstab verquirlen und während es noch flüssig ist in die Shampooflasche füllen. Nach einer Nacht im Kühlschrank hat das ganze  eine zähflüssigere Konsistenz, die auch bleibt. Das Shampoo schäumt weniger als ein gekauftes Shampoo, weil natürlich keine Tenside drin sin, aber es reicht für ein gutes Ergebnis. Ich brauch danach keine Spülung.

Bodylotion (Bild oben): 4-5 EL Kokosöl in einem Topf schmelzen. Einen Schuss Olivenöl dazugeben. Die Ölmischung im Kühlschrank auskühlen lassen. Dann 3-4 EL Aloe Vera-Gel hinzugeben und ein bisschen Wasser hinzufügen und mit dem Handrühgerät alles „aufschlagen“, bis es eine gute Konsistenz hat. In ein verschließbares Glas abfüllen – fertig! Im Kühlschrank hält sich die Creme recht lange.Wenn man die Creme im Bad stehen lässt würde ich jeweils für die Woche einen Tiegel machen. (Update)

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