Loslassen und Herz öffnen

imageDas Jahr neigt sich dem Ende zu, und ähnlich wie im letzten Jahr (siehe „Oh Du Nachdenkliche“) ist es wieder recht unbesinnlich zugegangen in der Weihnachtszeit. Sie war auch überschattet von den Anschlägen auf Paris und der Flüchtlingskrise. Gleichzeitig hat auch wieder ein Klimagipfel stattgefunden, der zwar politisch und diplomatisch gesehen ein Erfolg war, aber praktisch auch nur der Ausgangspunkt und Startschuss zu vielen, vielen Taten ist, die erst noch erfolgen müssen um die Klimaziele umzusetzen. Daher macht es mich schon schwermütig zu sehen, dass die Menschheit so zerrüttet ist. Wir stehen vor einer globalen Herausforderung, für die wir eigentlich alle Kraft, Ressourcen und Kapazitäten brauchen.  Dennoch führen viele Nationen Kriege, andere morden und terrorisieren im Namen der Religion.  Und in Deutschland, wo wir gemessen an den meisten anderen Ländern dieser Welt auf einer Insel der Glückseligkeit leben, haben manche Angst vor ein paar Flüchtlingen und lassen den Wutbürger raus, anstatt mit anzupacken. Was all diese Krisen verursacht, kann man analysieren und verstehen, die Gründe sind so vielschichtig und komplex wie die Lösungsansätze sein müssten.

Aber weil diese Lösungen bislang nicht existieren, schlage ich den folgenden Ansatz vor, der zumindest keinem schadet: Loslassen und Herz öffnen.

Weiterlesen

Sunscreenfactor 30-50 – wir waren in der Toskana :-)

FotoKennt ihr das auch? Zwei Wochen vor dem Urlaub spitzt sich irgendwie immer alles zu. Wenn man noch nicht urlaubsreif war, dann ist man es spätestens bei Antritt des Urlaubes, weil man in den zwei Wochen davor doppelt so viele Stunden wie sonst gearbeitet hat, damit bei der Arbeit auch ja alles rund läuft, während man weg ist. Parallel dazu versucht man, den Urlaub zu planen und vorzubereiten. Schnell noch Wäsche waschen, Essen verkochen, packen, Haus-Sitter organisieren – Wenn es dann losgeht ist man fertiger als je zuvor. Um das ganze noch zu verkomplizieren, haben wir diesmal auch über Nachhaltigkeitsaspekte nachgedacht: Was nehmen wir mit für unterwegs, damit wir keine in Plastik verpackten Scheußlichkeiten von der Tankstelle essen oder trinken müssen? Was können wir vor Ort vielleicht nicht bekommen und nehmen wir mit, um auch im Urlaub nicht auf Plastikprodukte (Shampoos, Lotions etc. ) zurückgreifen zu müssen? Was lohnt es sich mitzunehmen, anstatt vor Ort neu zu kaufen und am Ende des Urlaubs gar wegzuschmeißen (z.B. Gewürze)?
Auf dem Gipfel des Stresses bricht man dann irgendwann mal auf. Zum Glück dauerte es nicht allzu lange, bis die nervliche Anspannung dann der Entspannung wich und Urlaubsfeeling sich breit machte. Weiterlesen

Einsicht

imageBesonders in dem Kampf um die Umwelt fühlt man sich wie ein Tröpfchen auf dem heißen Stein. Man sieht hohe Müllberge, liest erschreckend hohe Zahlen und Diagramme, hört von schlimmen Konsequenzen. Müssen da nicht auch ganz große Taten her? Die Gewaltigkeit der Probleme scheint in keinem Verhältnis zu dem zu stehen, was man als bemühtes Individuum so zustande bringt. Und dafür, dass die eigenen Taten so klein sind, sind Energie und Zeit, die man aufwendet (um Müll zu vermeiden, weniger Auto zu fahren, Dinge selbst zu machen anstatt zu kaufen etc.) sehr groß. Unfair. Allerdings ist genau das auch eine gefährliche Denke, weil sie einem die Energie raubt, gute Dinge zu tun. Und es kann doch nie falsch sein, gute Dinge zu tun, oder? Das Problem ist vielleicht eher, dass sich die gut gemeinte Taten nur so klein anfühlen, weil man alleine da steht. Was wäre, wenn meine Überzeugungen und Handlungen Teil einer weit verbreiteten Religion wären?

Weiterlesen

Die Hoffnung liegt auf dem Feld

imageDarüber, was alles falsch läuft in unserer Gesellschaft habe ich mich  ja in meinem letzten Beitrag in düsteren Farben ausgetobt. Aber ich finde es lässt sich besonders gut am Beispiel der Landwirtschaft illustrieren. Gleichzeitig liegt genau hier, in der Landwirtschaft, vielleicht auch die größte Hoffnung für uns. Der Wahn des Menschen, immer mehr Wachstum zu erzeugen, hat gerade in der Landwirtschaft unglaubliche und absurde Auswüchse erreicht. Doch es gibt Menschen, die sich dagegen wehren und einen besseren Weg finden, und zwar mit der Natur (statt gegen sie).  Teil einer Solawi zu sein, ist für mich die Chance, auf einem solchen Weg mitzugehen.

Weiterlesen

In the Matrix

imageIch hab glaub ich gerade eine kleine Krise, die sich auf mehreren Ebenen abspielt und die auch teilweise dafür verantwortlich ist, dass der Blog hat jetzt ein Weilchen geschwiegen hat.

Teil 1: „Am I in the Matrix?“

Dieses Gefühl resultiert wahrscheinlich aus meiner Ferien-Ende-Depression. Erst haben wir uns über die Ostertage ein bißchen bei den Eltern verwöhnen lassen und dann haben wir viele Tage im Garten gebastelt, gewühlt, gepflanzt, und das Ganze bei herrlichem Wetter. Am Abend tat einem alles weh, die Fingernägel werden wahrscheinlich nie wieder sauber. Aber die Sonne, das Wühlen in der Erde, die körperliche Arbeit und alles, was man geschafft hat und am Ende des Tages sehen und fühlen kann, ist sehr befriedigend. Aber dann sind die Ferien wieder vorbei und mein Leben spielt sich auf einmal wieder im Büro ab: Mit einer fürchterlichen Belüftungsanlage aus den 70er Jahren, die mir geräuschvoll künstliche Luft auf den Kopf bläst starre ich sitzend oder stehend in einem kleinen Zimmer die meiste Zeit in einen Computer. Manchmal fühle ich mich wie Neo aus dem Film „the Matrix“, der spürt, dass etwas nicht stimmt mit seinem ganz stinknormalen Leben und dann im Verlauf des Film feststellt, dass Maschinen seinen Körper in einer Art künstlichen Koma gefangen halten, während er sein Leben nur „träumt“. Ich habe ja nichts gegen meine Arbeit, aber mich beschleicht das Gefühl, dass die Menschen nicht für so ein Leben gemacht sind, losgekoppelt von der Natur, in PCs starrend, alles möglichst einfach, bequem, auf Knopfdruck (Oder doch?). Alles, was wirklich wichtig ist, die Familie, die Natur, all das interessante Wissen, das ich noch nicht erlangt habe,  die Rettung der Welt (;-)), spielt sich eigentlich außerhalb des Zimmers mit der seltsamen Belüftungsanlage ab. Und das „Abstrakte“ am Job lässt den Wunsch nach einem „ursprünglichen“ Leben steigen. Weiterlesen

Liebeserklärung

hand-341459_640Dies ist eine Liebeserklärung an meine Kinder. Warum und wie passt das hier rein? Weil ich den Blog für sie und wegen ihnen schreibe und weil es mir in diesem Blog eigentlich um eine lebenswerte Zukunft für sie geht.

Ich liebe meine Kinder natürlich, weil ich als Mutter nicht anders kann. Aber ich liebe auch das, was sie aus mir gemacht haben. Und dafür bin ich ihnen ewig dankbar. Ich behaupte mal, dass ich auch früher keine egozentrische, oberflächliche, selbstverliebte, faule Shoppingsüchtige war. Aber die Kinder haben mich so einiges gelehrt.

Schon in der Schwangerschaft lernt man, dass der Körper einem nicht mehr alleine gehört. Man nimmt nichts zu sich, was dem Kind schaden könnte, fühlt ein Wesen in seinem eigenen Körper wachsen und nimmt automatisch darauf Rücksicht. Die Schwangerschaft ist ein großer Eingriff, denn man merkt: Mein Leben gehört mir nicht mehr allein. Was mir die Schwangerschaft aber noch gegeben hat, war eine Aussöhnung mit meinem Körper. Was paradox ist, denn die vermeintlich verfluchten Körperteile, die sich damals schon nicht in der richtigen Form, Beschaffenheit und Größe befunden haben, haben sich natürlich keineswegs verschönert durch zwei Schwangerschaften. Aber ich habe mit wachsender Faszination gesehen, zu welchen Wahnsinnsleistungen mein Körper imstande ist. Nicht nur, dass er das Wunder des Lebens irgendwie hervorbringt. Er dehnt sich auch zu Orka-ähnlichem Ausmaß aus und wieder zusammen. Er produziert Milch, von dem man monatelang ein Wesen ernähren kann. Da kann ich nur sagen: Respekt. Das hast Du wirklich gut gemacht. Du hast es nicht verdient, dass ich Dich wegen einem großen Poppes hasse oder Dich wegen einer Delle hier und da verurteile. Job well done!

Weiterlesen

Do worry, be happy!

happyPuh, manchmal lastet es mir schon schwer auf dem Gemüt, mich ständig mit der Thematik dieses Blogs auseinanderzusetzen. In den letzten zwei Tagen waren Mrs. Sunscreen und Mr. Sunscreen Senior (auch genannt: meine Eltern) zu Besuch. Als die kleinen Racker dann endlich im Bett waren, saßen wir zusammen, und statt locker-luftiger Konversation zu führen, wurden dunkle Zukunftsvisionen gesponnen, die darin resultierten, dass man sich resigniert darüber einig wurde, dass man die Menschheit wahrscheinlich nicht retten kann.  Ich nehme zukünftig übrigens auch davon Abstand, von der Rettung unserer Erde zu sprechen, denn die wird es wahrscheinlich ganz gut ohne uns überstehen.

Im Alltag verheddere ich mich in den Gedanken darüber, was ich wegschmeiße, was nochmal benutzt werden kann, was ich wie beschaffe und wie die Ökobilanz meiner Beschaffungen ist. Fragen über Fragen bestimmen mein Leben, wie: Ist die Verpackung der Bio-Fair-Trade-Schokolade biologisch abbaubar? Ist es wichtiger, regional als saisonal zu essen und wenn ja, wie koche ich dann kinderfreundlich? Meine Gedanken zischen kreuz und quer um alle Ecken, um der Komplexität des Themas gerecht zu werden. Während sich mein Kopf-Karussell bei 200 km/h dreht, wird der Wunsch nach einem entschleunigten, langsamen Leben sehr groß. Mein tatsächliches Leben ist alles anders als langsam, aber kann mir ein Spagat gelingen? Kann ich mich einem düsteren Thema widmen, weil es wichtig ist, vor allem für meine Kinder, ohne die Freude zu verlieren? Oder anders: Ich bin nun mal auf der Welt, also kann ich die Zeit, die ich habe, glücklich verbringen, ohne ignorant zu sein?

Was macht die Menschen glücklich – was macht mich glücklich? Weiterlesen