work in progress (8)

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Wenn ich auch nicht viel gebloggt habe, treibe ich doch all meine kleinen Projekte voran im Bemühen um mehr Nachhaltigkeit. Ein für mich größeres Projekt hatte ich schon im März letzten Jahres angekündigt: Ich will Nähen lernen. Ich bewundere schon lange wie meine Freundinnen Patchwork-Decken, Kinderkleidung, Schlaufenschals und andere tolle Sachen nähen.  Ich bin ja jemand, der sich auch sehr gerne kreativ austobt – Nähen eröffnet einem hier ein neues Spektrum. Aber meine eigentliche Motivation ist eine andere: Nähen zu können ermöglicht es einem auch, Kleider selbst zu ändern und zu reparieren und aus Altem Neues zu machen (wenn es auch nur darum geht Putzlappen herzustellen). Jedenfalls musste damals dann ein Fahrrad als Investition einer Nähmaschine vorgezogen werden. Inzwischen bin ich aber stolze Besitzerin einer solchen und was soll ich sagen? Verdammt, das ist ja schwer! Nach einem kleinen Crashkurs bei Mrs. Sunscreen Senior und einigen YouTube- Tutorials bin ich soweit, dass ich die Maschine alleine bedienen kann und halbwegs geradeaus nähen kann. Aber ich merke, dass es hier tausende Tricks und kleine Kniffe gibt, die man nur mit Erfahrung wissen kann. Es ist halt ein echtes Handwerk. Auch wenn die Profis es belächeln werden, möchte ich Euch mein erstes Werk nicht vorenthalten: Weiterlesen

In the Matrix

imageIch hab glaub ich gerade eine kleine Krise, die sich auf mehreren Ebenen abspielt und die auch teilweise dafür verantwortlich ist, dass der Blog hat jetzt ein Weilchen geschwiegen hat.

Teil 1: „Am I in the Matrix?“

Dieses Gefühl resultiert wahrscheinlich aus meiner Ferien-Ende-Depression. Erst haben wir uns über die Ostertage ein bißchen bei den Eltern verwöhnen lassen und dann haben wir viele Tage im Garten gebastelt, gewühlt, gepflanzt, und das Ganze bei herrlichem Wetter. Am Abend tat einem alles weh, die Fingernägel werden wahrscheinlich nie wieder sauber. Aber die Sonne, das Wühlen in der Erde, die körperliche Arbeit und alles, was man geschafft hat und am Ende des Tages sehen und fühlen kann, ist sehr befriedigend. Aber dann sind die Ferien wieder vorbei und mein Leben spielt sich auf einmal wieder im Büro ab: Mit einer fürchterlichen Belüftungsanlage aus den 70er Jahren, die mir geräuschvoll künstliche Luft auf den Kopf bläst starre ich sitzend oder stehend in einem kleinen Zimmer die meiste Zeit in einen Computer. Manchmal fühle ich mich wie Neo aus dem Film „the Matrix“, der spürt, dass etwas nicht stimmt mit seinem ganz stinknormalen Leben und dann im Verlauf des Film feststellt, dass Maschinen seinen Körper in einer Art künstlichen Koma gefangen halten, während er sein Leben nur „träumt“. Ich habe ja nichts gegen meine Arbeit, aber mich beschleicht das Gefühl, dass die Menschen nicht für so ein Leben gemacht sind, losgekoppelt von der Natur, in PCs starrend, alles möglichst einfach, bequem, auf Knopfdruck (Oder doch?). Alles, was wirklich wichtig ist, die Familie, die Natur, all das interessante Wissen, das ich noch nicht erlangt habe,  die Rettung der Welt (;-)), spielt sich eigentlich außerhalb des Zimmers mit der seltsamen Belüftungsanlage ab. Und das „Abstrakte“ am Job lässt den Wunsch nach einem „ursprünglichen“ Leben steigen. Weiterlesen

Im Übergang

In der Auseinandersetzung mit der Thematik „Klimawandel – und dann?“ gibt es ein Thema, das mich wirklich fasziniert, und das ist das der Transition Town initiatives. Wahrscheinlich aufgrund der Tatsache, dass diese Initiativen eine Handlungsmöglichkeit aufzeigen. Die Chance, etwas zu tun, ist für mich eine emotionale Notwendigkeit, um dem Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit entgegenzuwirken.

Richtig zusammenfassen was „die so machen“ ist schwierig, da die Initiativen sehr unterschiedlich ausgestaltet sind. Aber ich sag mal so:

Sie glauben, dass wir den Peak Oil ( = das Maximum der Ölförderung ist erreicht und kann den ständig wachsenden Bedarf der Wirtschaft nicht entsprechen) erreicht haben, eine Energiewende und damit einhergehend ein gesellschaftlicher und kultureller Wandel bevorsteht. Sie begegnen diesem Wandel mit verschiedenen Ansätzen:

– Regionalisierung: Ausgehend von weniger verfügbaren Ressourcen scheint es sinnvoll, sich auf regional produzierte Nahrungsmittel, regionale Freizeitgestaltung, Konsum von regionalen Produkten (Zum Thema Konsum würde ich gerne auf diesen wunderbaren Blogeintrag verweisen) etc. zu konzentrieren. Nicht nur weil das klimafreundlich ist, sondern weil es irgendwann vielleicht auch keine Alternative dazu gibt. Es geht außerdem darum, die regionale Agrarproduktion und Wirtschaft zu unterstützen, damit wir in Zukunft überhaupt noch Landwirte and Nutzflächen für Landwirtschaft haben. In den Transition Town Initiatives widmen sich Gruppen daher Projekten wie Regionalwährung, solidarische Landwirtschaft, Gemeinschaftsgärten, Permakultur etc. um die Region zu stärken und sich unabhängiger zu machen.

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Zu doof für den gesellschaftlichen Wandel?

Gestern in der Tagesschau: Der Weltklimarat sagt, eine Klima-Rettung sei möglich, wenn wir bis 2100 den Ausstoß von Treibhausgasen auf null reduzieren.

Ich bin immer noch geschockt. Das müssten wir also schaffen, um diesen Planeten zu retten? Sorry, aber bei dem Tempo, in dem wir uns in den letzten 15 Jahren bewegt haben, schaffen wir das nie! Haben wir uns denn überhaupt schon auf den Weg gemacht?

Ich denke nicht. Wir hoffen ja immer noch inständig, das Klimawandel und Wirtschaftswachstum sich nicht ausschließen, um ja nicht unseren Lebenswandel ändern zu müssen. Wir investieren fleißig in erneuerbare Energien und können dann nachts gut schlafen. Wir hoffen, dass die internationale Politik sich der Sache annimmt, irgendwelche schlauen Menschen wird es da draußen schon geben.

Aber wird auf internationaler Ebene jemals ein Land seine (Wirtschafts-)Interessen hinter die der Weltgemeinschaft hinten anstellen? Nein.

Wird die nationale Politik etwas tun? Nein. Die Menschen in der Politik sind doch nicht aus altruistischen Gründen dort, sondern müssen Kompromisse eingehen um an der Macht zu bleiben und können nicht die Hand beißen, die sie füttert. Niemals wird es eine Entscheidung gegen Wirtschaftswachstum geben – denn alle wollen weiterhin im Wohlstand leben.

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