Jungs, ihr seid Spitze!

Und damit meine ich nicht die deutsche National-Elf oder so…. (sorry)

Leider bin ich ja keine Vollzeit-Aktivistin, die ihr ganzes Leben, ihre Energie und ihre Zeit für ihre Überzeugungen gibt. Umso mehr bewundere ich Leute, die das tun, oder dabei besonders clever sind, oder ihren Ruhm für die gute Sache einsetzen. Daher „feiere ich“- wie man auf neu-deutsch sagt :-):

Die genialen „Yes Men“:

Die beiden Protagonisten des Films, Andy und Mike, sind im Grunde genommen Aktivisten, die fragwürdigen Großkonzernen (besonders in den Branchen Öl, Gas, Chemie) den Kampf angesagt haben. Dabei gehen sie so vor, dass sie falsche Websites aufziehen und warten, bis sie auf Konferenzen oder zu Interviews eingeladen werden. Dort treten sie dann als Repräsentanten dieser Unternehmen oder Institutionen auf uns machen dort Ankündigungen oder Vorträge, die schockieren, absurd sind, oder genau das sind, was man sich eigentlich von einem verantwortungsbewussten Unternehmen zu hören wünscht, seien sie auch unprofitabel. Was ich so cool daran finde, ist, dass diese Form des Aktivismus zum einen lustig ist (ich kann zumindest drüber lachen), und zum anderen eine große Reichweite hat. Die Yes Men bedienen sich dabei im Grunde der derselben Mittel wie auch die Unternehmen, Politiker und Lobbyisten, die mit Imagekampagnen ihre (wirtschaftlichen) Ziele verfolgen. Mit gezielter Propaganda, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erreicht man die Massen und kann diese beeinflussen, dies funktioniert in beide Richtungen. Die Yes Men lenken Aufmerksamkeit auf Ungerechtigkeiten, Absurditäten und die Gier von Konzernen. Und damit treffen sie da, wo es weh tut: Wenn das schlechte Image den Aktienkurs schon mal abstürzen lässt, hat man voll auf die Zwölf gehauen. Viel Spaß beim Gucken.

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Good news from the bad guys

Heute, zum Einläuten eines langen Pfingstwochenendes,news-427341_640 mal ein bisschen was Positives aus der Welt. Denn es gibt auch gute Meldungen zwischen all den Schreckensszenarien, sogar von den großen „bad boys“ des CO2 Ausstoßes:

USA:

Schaut Euch bitte mal diesen coolen Senator aus USA an (nein, diese Worte schließen sich nicht automatisch und grundsätzlich aus): Seit drei Jahren hält Senator Whitehouse jede Woche eine Rede vor dem Senat, in der er seine Kollegen drängt, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen.

Am 18. Mai hat er seine 100ste Rede gehalten. Hut ab!!!

CHINA:

Meldungen von Greenpeace zu Folge hat China hat seinen CO2-Ausstoß im Energiesektor in den ersten vier Monaten des Jahres drastisch gesenkt.

DEUTSCHLAND

Alle schauen auf den Petersberger Klimadialog, der ja eine Art Vorbote der Klimakonferenz in Paris sein soll. Immerhin scheint Frau Merkel sich für Deutschlands Ausstieg aus der Kohle Deutschlands einzusetzen.

FRANKREICH

Die französische Nationalversammlung hat einstimmig entschieden, dass große Supermärkte über 400 qm künftig nicht verkaufte Lebensmittel nicht mehr wegwerfen dürfen. Diese machen sicherlich nicht das „gros“ aus, aber es geht in die richtige Richtung. Allez les bleus!

Gute Plastiktüte, böse Papiertüte?

Auf diesem Weg, auf dem ich mich befinde, finde ich eines besonders schwierig: Alles in seinen Konsequenzen zu durchdenken, um richtige Schlussfolgerungen zu ziehen. Hier ein Beispiel: Die Vermeidung von Müll, insbesondere Plastikmüll, erscheint mir sehr wichtig. Um ihn zu vermeiden, stelle ich viel selbst her. Doch wie und in welcher Verpackung kommen die Dinge für die Herstellung in mein Haus? Das Aloe aber Gel, das ich zur Herstellung von Shampoo und Bodylotion nutze, gibt es nicht um die Ecke – ich bestelle es im Internet. Das bringt eine Anlieferung per Kurier mit sich, und verpackt ist es, ironischerweise, in Plastik. Ich muss also abwägen, wieviel Plastikmüll ich einsparen kann, um diese Aloe Vera Gel Packung und deren Anlieferung zu kompensieren. Und so ist es mit allen Dingen. Wenn man sie nicht gut durchdenkt, macht man es falsch, und vielleicht auch dann.

In diesem TED Talk erklärt eine „Sustainability Strategin“ (wenn das mal keine cool klingende Berufsbezeichnung ist :-)), dass jedes Produkt einen Lebenszyklus hat.
1. Die Rohstoffe für ein Produkt werden aus der Natur gewonnen und bis zur gewünschten Form verarbeitet.
2. Das Produkt wird hergestellt
3. Das Produkt wird transportiert
4. Das Produkt wird genutzt
5. das Produkt wird entsorgt

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Boah Politik, ey! (2)

Thomas A. Boldt

Cartoon by Thomas A. Boldt

Ein Satz, der mich zur Zeit auf die Palme bringt. „Wir sind klimaneutral“ – aus dem Mund von Unternehmen. Irgendwie regt mich das auf, wenn ich es lese. Neutralisieren bedeutet für mich, etwas wieder auszugleichen. Angenommen ich produziere 1 Tonne CO2 und pflanze im Gegenzug Bäume, die diese Menge wieder produzieren, dann wäre es in meiner Logik wieder ausgeglichen. Aber durch den Kauf und Verkauf von Zertifikaten sehe ich nicht, wo das Klima etwas zurückgewinnt.

Aber es hört sich gut an, klimaneutral zu sein. Ich bin also ein Unternehmen, das mehrere Millionen Tonnen CO2 emittiert. So what – ich kaufe mir ein paar Zertifikate, die nebenbei auch zu Spottpreisen zu bekommen sind. Wenn ich schlau damit handele, kann ich sogar Gewinne machen! Die perfekte Fusion von Klimapolitik und Marktwirtschaft.

Das nennt sich dann Emissionshandel und funktioniert so: Die Gesamtmenge an Kohlendioxid, die gemeinsam ausgestoßen werden darf, wird von der EU Kommission festgelegt. Dann können die Unternehmen innerhalb der EU  Zertifikate kaufen, die sie dazu berechtigen, Kohlendioxid auszustoßen. Ein Zertifikat berechtigt zum Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid. Durch die Reduzierung der ausgegebenen Zertifikate soll dann der CO2 Ausstoss reduziert werden. Die Zertifikate kann ich auch verkaufen, wenn ich doch nicht so viel emittiere, an jemanden der vorhat,  doch mehr zu emittieren. Den Wert der Zertifikate legt der Markt fest, wird also von Angebot und Nachfrage bestimmt. Wer muss da mitmachen? Alle? Weil ja auch alle CO2 emittieren? Nein, nur bestimmte Branchen, die schlimmsten halt: Energie erzeugende Unternehmen, und Energie intensive Branchen wie Metallerzeugung, Zementwerke, Papierherstellung etc.. Kleine und mittelständische Unternehmen ausgeschlossen.

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Ökologischer Fußabdruck Schuhgröße 36

imageUm meine Karriere als Umweltaktivistin voranzutreiben, muss ich zunächst mal eine Bestandsaufnahme machen. Also habe ich beschlossen, den CO2 Ausstoß meiner Familie zu berechnen. Habt ihr das schon mal probiert? Googelt man nach einem CO2-Rechner, bekommt man so einige angeboten, die sich von der Abfrage her aber relativ ähneln: Man macht Angaben in verschiedenen Kategorien wie „Zuhause“, „Reisen“, „Ernährung“, „Konsum“, und darauf basierend wird dann der persönliche CO2 Ausstoß im Vergleich zum deutschen Durchschnitt angezeigt. Die Ergebnisse aus den Kategorien addieren sich dann zum Gesamt-Ergebnis auf. Also los: Weiterlesen