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kitchen-garden-255404_960_720 Urban Gardening: Familie Sunscreen muss „Lehrjällt“ zahlen

Also: Das Konzept des Urban Gardening ist ja nichts Neues. Aber ich freue mich zu sehen, dass tatsächlich auch in meiner Umgebung jetzt an öffentlichen Orten, die nicht mit Grünflächen ausgestattet sind, Hochbeete Einzug finden, in denen beispielsweise Kräuter sprießen.  Hochbeete sind im Trend, aber auch in den kleinen Stadtgärten findet man immer mehr Gemüse statt Zierpflanzen. In Entwicklungsländern verfolgt man den Ansatz, aus der Not geboren, schon länger. Primär um Mangelernährung zu bekämpfen. In ländlichen Gegenden, wo Menschen Monokulturen anbauen, mit Desertifikation, kargen Böden, Dürre etc. kämpfen müssen, können private Kleingärten mit größerer Pflanzenvielfalt die Ernährung mit wertvollen Nährstoffen  ergänzen.  In Städten, wo bedingt durch Armut auch oftmals eine sehr einseitige Ernährung herrscht, können durch kleine (öffentliche) Stadtgärten ein paar Vitamine gewonnen werden. Hier bei uns ist der Grundgedanke natürlich ein anderer: Städte werden immer größer (Megacities), die Bevölkerung wächst. In 30 Jahren werden zwei Drittel aller Menschen in Städten wohnen. Das Wachstum ist oftmals nicht stadtplanerisch durchdacht, bzw. hat kein „grünes“ Konzept. Gleichzeitig aber gibt es immer weniger landwirtschaftliche Anbauflächen – traurige Gründe hierfür  sind wirtschaftliche Interessen, Folgen von Klimawandel, aber auch Krieg und Vertreibung. Mehr Menschen, weniger Acker – da stellt sich doch die Frage: Wie sollen all die Menschen denn ernährt werden? Vor diesem Hintergrund scheint es sinnvoll, Landwirtschaft in unsere städtische Lebensweise zu integrieren.

Naja, und da wir sowieso nicht gut im „ziergärtnern“ sind, haben wir uns dazu entschieden, so viel Fläche wie möglich unseres kleinen Gartens für Gemüse und Kräuter zu nutzen. Wie geht man das an? Also, ich weiß es nicht. Aber angefangen habe ich. Mein Nachbar, Herr A., der über 80 ist und wahrscheinlich langfristig eine Rolle bei dem Vorhaben eines Nutzgartens spielen wird, ob ich will oder nicht ;-), kommentierte: „Na, da werde se Leehrjällt bezahle müsse, dat sach isch ihne … „. Ja, das fürchte ich auch. Trotzdem habe ich unbeirrt im März damit begonnen, in Aufzuchtschalen Gemüse anzuziehen. Für welche Gemüsearten habe ich mich entschieden? Für die, die ich trotz Solawi immer noch nachkaufen muss. Zwiebeln, Gurken, Tomaten, Karotten, Mais, Bohnen, Kohlrabi, Chili und Zucchini. In Sachen Lehrgeld kann ich folgendes berichten:

  • Karotten und Mais eignen sich nicht für die Frühaufzucht. Die Möhren bilden zwar Pflänzchen, aber die sind irre schwer ins Beet zu überführen, weil sie so zart sind. Nächstes Jahr: Direkt im Beet aussäen. Mais bildet auch Jungpflänzchen, darf aber, genau wir Bohnen, erst nach den Eisheiligen raus. Zwei Monate in Töpfen drinnen hat er aber nicht durchgehalten. Demnächst: Direkt draußen setzen.
  • Grundsätzlich werde ich nächstes Jahr mit der Anzucht etwas später anfangen, denn jetzt, Ende April, sind die Pflanzen, vor allem nach dem pikieren, schon richtig groß. Aber es ist noch viel zu kalt draußen. Und ich habe ja kein Treibhaus, sondern mein ganzes Gemüse steht in meinem Wohnzimmer!
  • Die Zucchini waren meine stärksten Pflanzen. Auf der Packung stand, dass die Mitte April ins Beet können. Ich sach ma so: Nicht Mitte April 2016. Die Temperaturen fielen fast bis auf Null in der Nacht und meine Zucchinis gingen elendlich zugrunde.
  • Das Beet mit 2 mal 5 Meter ist zu groß, auch wenn wir in der Mitte einen Weg durchgebaut haben.
  • Da das meiste Gemüse erst im Mai wirklich raus kann oder gesät wird, muss ich, um das Beet länger zu nutzen, auch über Gemüse nachdenken, das frühere Erträge bringt.

Aber es gibt auch einen Triumph: Herr A. fand meinen Kohlrabi zu mickrig und dass ich ihn nicht genug veredelt hätte. „Nänänäh, do jehn se morjen zum Hellweesch (Hellweg Baumarkt), der hat die im Anjebot, da holen Se sisch wat jescheites!“ Aber mein Kohlrabi hat überlebt und ist gewachsen. Ich sag Euch, der wir noch abgehen wir eine Rakete sobald die Temperaturen mal im zweistelligen Bereich bleiben. Außerdem habe ich, der Öko-Snob, edles Saatgut von Bingenheimer verwendet – pff, ich kauf mir doch keine Gemüsepflanzen im Baumarkt 😉

Natürlich haben wir uns auch Gedanken gemacht, wie wir den Garten sonst noch nachhaltiger gestalten können. Dazu gehören für mich natürlich auch keine chemischen Pestizide einzusetzen (Es lebe der Schneckenzaun), Regenwasser einzufangen und einen Komposthaufen zu haben. Letzterer hat keinen Platz in unserem Garten mehr – daher bin ich super dankbar für meine tollen Nachbarn (Nicht Herr A., sondern die anderen, mit denen wir uns zusätzlich einen kleinen Gemeinschaftsgarten teilen. Wobei ich Herrn A. auch nicht missen möchte). Die haben erlaubt, dass ich da schon mal eine Kompostkiste aufbaue, ich hoffe sie erlauben noch weitere. Ich werde einen kleine Bienenweide anpflanzen, damit diese tollen Tierchen was Leckeres in unserem Garten finden. Wir haben ein Tomatendach gebaut, denn „de Tomate möje net de Nässe von oben. Da dürfen Se ooch nit de Blätter jießen““.

All das ist für alte Gartenhasen natürlich bekannt, aber für mich ist es spannend, die Erfahrungen zu machen. Natürlich bilde ich mir nicht ein, dass ich uns auch nur annähernd ernähren kann von dem was wir anbauen, aber es geht mir darum zu wissen, wie es geht. Das ist ein nützliche Fähigkeit. Und: Vielleicht komme ich in ein paar Jahren auch dahin, dass ich mich komplett von Solawi und Gemüsebeet ernähren kann, also gar kein Gemüse mehr kaufen muss, sondern komplett aus „lokaler Produktion leben kann“. Mal sehen 🙂

Ach ja, hier noch ein schöner TED Talk warum es sich echt lohnt darüber nachzudenken, zu gärtnern:

Essigreiniger

Zitrusschalen in Essig

Zitrusschalen in Essig

Schon seit Eeeeeewigkeiten wollte ich selbst Putzmittel herstellen. Jetzt habe ich endlich mal damit begonnen und meinen eigenen Essigreiniger aus Zitrusschalen und Essig hergestellt. Zwei Wochen stehen lassen, ein Spritzer Spülmittel und etwas Wasser dazu, in eine alte Flasche durchsieben – fertig. Vorteil: Plastikfrei (Essig kaufe ich in einer Glasflasche) und alte Zitrusschalen kommen nochmal zu Einsatz. Ich finde den Reiniger gelungen, ob er das tatsächlich ist, obliegt selbstverständlich alleine der professionallen Einschätzung von Mr. Sunscreen. Wenn das Produkt es nicht durch seine Qualitätskontrolle schafft, werde ich die Terasse damit schrubben. Denn: Essigreiniger eignet sich hervorragend, um Waschbetonplatten von Algen zu befreien. Dies als kleiner Tipp und Alternative zu Chemie oder Hochdruckreiniger.

Als nächstes steht Glasreiniger auf dem Programm und irgendein Reiniger, der auch an Naturböden dran darf.

 

Deo (vegan, plastikfrei)

deoAuf der Suche nach einer plastikfreien Alternative habe ich schon einiges probiert. Meine Anforderungen an ein Deo sind: Es muss transportabel sein und gut riechen. Dieses plastikfreie Schätzchen der Firma Lamazuna (in Frankreich produziert) kostet stolze 11 Euro. Auf dem Bild kann es täuschen: Das Deo ist tatsächlich nur 3,5 cm groß. Man feuchtet es an und streicht es dann unter die Achseln. Der Geruch ist so unaufdringlich, dass man ihn unter den Achseln eigentlich gar nicht wahrnimmt. Für viele wäre das ein Plus – ich rieche aber gerne mein Deo, dann weiß ich, dass welches dran ist. Damit fühle ich mich gerade bei der Arbeit wohler. Transportabel ist es in Maßen, natürlich kann ich die kleine Schachtel in meine Handtasche tun – mit den Tagen wird sie da allerdings wahrscheinlich Schaden nehmen. Mein Fazit daher: Bevor ich nochmal dieses Geld investiere mache ich doch nochmal einen Versuch mit selbstgemachtem Deo in Schraubgläschen.

 

 

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