Holy Pumpkin!

imageAm Wochenende waren wir mit der Solawi auf dem Acker und haben Kürbisse und Kartoffeln geerntet, bevor der erste Frost kommt. Das hat viel Spaß gemacht und ließ mich mal wieder in Ehrfurcht davor erstarren, was für eine Knochenarbeit die Landwirtschaft ist. Ich bin aber auch beeindruckt davon, wie „interdisziplinär“ der Beruf des Bauern ist: Du brauchst solides Wissen über Wetter, Boden, Botanik, Lagerung, Schädlinge, Bodenbearbeitung, technische Ausrüstungen, Biolandwirtschaft und wahrscheinlich noch vieles mehr. Hut ab!  Zurück zu unsere Ernte: Während die Kartoffeln dunkel, trocken und kühl eingelagert und nach und nach über die nächsten Wochen verteilt werden, muss der Kürbis möglichst bei Zimmertemperatur lagern. Dann bleibt der auch wochenlang gut – zu kühl aufbewahrt kann er faulen. Was bedeutet das nun für uns: Die Solawi hat beschlossen, dass der beste Lagerplatz für die Kürbisse jeweils zu Hause sei und die gesamte Ernte verteilt wird. Was soll ich sagen, wir haben nun jede Menge essbare Herbst-Deko in Form von 20 (!) Kürbissen, mit wohlklingende Namen wie Sweet Dumpling, Bischofsmütze, oder Blue Ballet 🙂 zu Hause. Ich bin mal sehr gespannt, wie ich es schaffe die alle zu verarbeiten. Bevor ich nun mein allerliebstes Kürbis-Suppen Rezept zu besten gebe, hier noch ein dringender Appell in Sachen Lebensmittelverschwendung:.Unterschreibt die Petition der Initiative „leere Tonne“, in der für ein Wegwerfstopp von Lebensmitteln in deutschen Supermärkten gekämpft wird, angelehnt daran, wie es in Frankreich schon praktiziert wird. Dort ist es ja bereits so, dass grö­ßere Super­märkte (ab 400 Qua­drat­me­tern) einen Ver­trag mit einer kari­ta­ti­ven   Orga­ni­sa­tion über die Abgabe von Lebens­mit­tel­spen­den schlie­ßen  müssen. In Deutschland werden 20 Mio. Tonnen Lebensmittel im Jahr weggeschmissen, daran haben die Supermärkte einen großen Anteil. Außerdem steuern sie mit ihrer Beschaffungspraxis und Art, wie sie anbieten, was der Konsument nach Hause schleppt – und dann ggf. wegschmeisst. Supermärkte sind ein wichtiger Ansatzpunkt. Handel bleibt zwar Handel und es ist gegen seine Natur Konsum zu drosseln, aber im Müll landen sollten Lebensmittel auch nicht in einer Welt, wo so viele Menschen hungern. Daher schaut Euch die Seite an und unterschreibt die Petition!

Und nun zu meiner Liebings-Kürbissuppe (ist sogar vegan!):

In einem Topf mit Olivenöl, Knoblauch, Chili, Kümmel und Senfkörnern anbraten. Kürbisstücke kurz mit anbraten. Mit Gemüsefond aufgießen, so dass der Kürbis gerade so bedeckt ist. Leicht köcheln lassen bis der Kürbis weich ist. Dann kommt Kokosmilch dazu.Weitere Gewüze zugeben: Salz, Pfeffer, Muskat, etwas Kreuzkümmel. Dann wird alles püriert. Guten Appetit.

 

3 Kommentare zu “Holy Pumpkin!

  1. Ich finde es toll, dass ihr die Möglichkeit hattet (oder einfach genutzt habt), die Kürbisse selbst zu ernten. Ich liebe es auch, mein Obst und Gemüse selbst von den Bäumen, aus den Sträuchern und der Erde zu holen – das gibt einem gleich das Gefühl, wirklich etwas für sein Essen geleistet zu haben. Und ich bekomme dann auch immer wieder Ehrfurcht vor den Menschen, die solche Jobs tagtäglich erledigen. 🙂
    Super finde ich auch, dass du auf die Petition aufmerksam gemacht hast – ich habe sie gleich unterzeichnet.

    Falls du noch eine Idee zur Kürbisverarbeitung suchst: Ich habe meinen letzten Hokkaido einfach zu Kompott verarbeitet. 🙂

    Liebe Grüße
    Jenni

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    • Ich suche definitiv Ideen für Kürbisverarbeitung, vor allem für Haltbarmachung, daher danke für das Rezept. Ich freu mich auch dass Du die Petition unterschrieben hast 🙂 Mit was kombinierst Du das Kompott oder isst du das wie einen Nachtisch pur?

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      • Da gibt es so viele Möglichkeiten. 🙂
        Ich esse Kompott sehr gerne pur – aber ich verarbeite ihn auch in meinem morgendlichen Grießbrei, in Teigtaschen oder Küchlein und Muffins. Oder ich gebe ihn zu Pudding hinzu oder esse ihn als Aufstrich. Der Verwendungsweise sind meiner Ansicht nach keine Grenzen gesetzt. 🙂

        Liebe Grüße
        Jenni

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